Otto Truttmann
Daten
*26.10.1932 Seelisberg UR, +01.01.2016 SeelisbergInstrumente
Blockflöte KlarinetteOrte
Seelisberg, Uri, SchweizBiografie
Blockflötenspieler, der als erster anfangs der sechziger Jahre vor einer breiteren Zuhörerschaft den Klang der Flöte in die heimische Volkstanzmusik zurückbrachte. In der zehnköpfigen Familie des Landwirtes Josef Truttmann in Seelisberg, wo Otto als Jüngster aufwuchs, bildete die Musikübung ein wichtiges Element. Während die Mutter im Kirchenchor mitsang und der Vater bei Stubeten gerne zur Mundharmonika griff, war der dreizehn Jahre ältere Bruder Josef dem Akkordeonspiel zugetan. Als Otto die zweite Schulklasse besuchte, schenkte ihm die Mutter ein achtbässiges Schwyzerörgeli, auf dem er nach Anweisung seines Bruders Josef spielen lernte. Bald aber wurde er gewahr, dass ihn die Rolle des musikalischen Begleiters nicht auszufüllen vermochte. Es kam ihm daher nur gelegen, dass sich sein zweiter Bruder, Alois, daheim mit den Blockflötenübungen, die ihm die Schule auferlegte, schwertat. So konnte sich Otto dieses Instrumentes meist mühelos bedienen, dessen Spiel er anhand einer Grifftabelle, ohne Einführung und spätere Ausbildung, erlernte. Als er zum erstenmal an einer Hochzeitsfeier, von seinem Bruder an der Handorgel begleitet, die Melodieführung übernahm, zählte er erst dreizehn Jahre. Inzwischen auch mit der Klarinette vertraut geworden, tat er sich 1950 mit seinem Bruder Josef und einem Primarlehrer zu einem Trio zusammen, das nach geraumer Zeit in die «Huismusig Gebrüder Truttmann» ausmündete, die 1961 am Radio und 1965 bei einer ihr gewidmeten Fernsehsendung viel Beachtung fand. Da alle Geschwister nach Schulende das Elternhaus verlassen hatten, erwartete ihn als einzige Stütze seines Vaters harte Arbeit auf dem kleinen Gehöft. Seit 1961 durch dessen Tod auf sich allein angewiesen, bewirtschaftete er das Anwesen bis 1970, um danach den Sommer über als Dachdecker und während des Winters bei der Gondelbahn Emmeten-Stockhütte zu arbeiten. Zur ganzjährigen Tätigkeit bei der Bahn ging er nach sechs Jahren über. Seine rund 30 Ländlerweisen für Blockflöte, teils im Verlag Josef Fanger erschienen, bilden eine Bereicherung der Musikliteratur dieses der Schulmusik nahestehenden Instrumentes. Im Notenschreiben liess er sich durch den Leiter der Musikgesellschaft Seelisberg unterrichten, die er 1946 mitgründen half und in der er zuerst das Flügelhorn blies und 1972 selbst den Dirigentenstab übernahm. Diese Betätigung hat ihn auch zu einigen Marschmusikkompositionen angeregt und öffnete ihm den Weg zum Spiel auf dem Saxophon, der Trompete und der Posaune. Darüber hinaus pfleget er seit 1950 den Gesang als Aktivmitglied des örtlichen Männerchors.Objekte